Indianerzeit (1999)
Im vergangenen Sommer sattelten Klis und sein „Uraltfreund“ Reinhard Bode die Pferde und durchquerten die Rocky Mountains. Ihre Gefährten dabei waren (das bekommt man ganz knapp und komisch erzählt): ein extrem schweigsamer Scout, imaginäre Grizzlies, die mit Pfeffer-Spray bekämpft werden, Irma von Irmas Saloon, Myriaden von Moskitos, Rodeo-Reiter und Biker, eine stolze Rothaut, General Custer, auch imaginär ... dies alles spielt im US-Bundesstaat Wyoming, wo es dreimal soviele Rinder wie Menschen gibt. Doch schreibt Rainer Klis, den die Navajos „Eisenkopf“ nannten („keine Ahnung, warum“), keinen Wildwest-Stiefel, sondern kulturkritisch eingefärbte Miniaturen.
Leipziger Volkszeitung
Die Reisebeschreibung von Rainer Klis unterscheidet sich von der wichtigtuerischen eines Reinhold Messner oder von der "Hoho, wir sind Kerle"-Mentalität eines Hardy Krüger. Klis kommt bescheidener daher, witziger. (...) Klis beherrscht die Technik, einzelne Kapitel auf den Schluß hinzuschreiben, dem Leser mit den letzten Worten einen Kick mitzugeben. Diese Technik wird von den amerikanischen Medien bis zum Erbrechen strapaziert. Klis aber setzt Feinheit gegen Grobheit und geht wie Loriot im humorigen Fußballmatch mit Karnevalsvereinen - als Sieger hervor.
Freie Presse